Neben Englisch bieten wir im Rahmen unserer Offenen Ganztagsschule weitere Fremdsprachen an: Spanisch, Französisch und Italienisch. Englisch ist Teil des Lehrplans von Grund- und Mittelschulen und im Rahmen der Prüfungen zum QA und MSA prüfungsrelevant. Die anderen Fremdsprachen sind kein Lehrplaninhalt und dienen somit auch nicht der Prüfungsvorbereitung. Sie werden vor allem angeboten, um spracheninteressierten oder sprachbegabten Schüler*innen die Möglichkeit zu geben, weitere Fremdsprachen zu erlernen. Da wir nur lehrplanrelevante Fächer über die Lehrerstunden bezuschusst bekommen, weichen wir mit den weiteren Fremdsprachenangeboten auf den Nachmittag aus. Somit ist es möglich, die Fremdsprachenangebote im Rahmen der Förderung der Offenen Ganztagsschule teilweise staatlich refinanziert zu bekommen.  Vormittags würden wir bei einem entsprechenden Angebot die gesamte Schulgemeinschaft finanziell belasten, wobei nur ein kleiner Teil der Schülerschaft es wahrnehmen würde.

Als staatlich genehmigte Schule dürfen wir selbst keine Abschlussprüfungen durchführen. Unsere Neunt- und Zehntklässler*innen nehmen als externe Prüflinge an den Prüfungen einer staatlichen Mittelschule teil. Sie werden in der neunten und zehnten Klassen intensiv auf die konkreten Prüfungsinhalte vorbereitet, was einen sehr starren und gelenkten Unterricht zur Folge hat. Diese Form des Unterrichtens entspricht nicht den Grundsätzen unserer Pädagogik. Die eigene Wahl der Arbeitsinhalte, -partner*innen und des -orts ist Kernstück unseres Wegs zu lernen. Da unsere Schüler*innen diesen Weg möglichst lange gehen sollen, verzichten wir in der Erdkinderstufe auf eine konkrete Prüfungsvorbereitung. Die Abschlussergebnisse der Vergangenheit bestätigen immer wieder unsere Überzeugung, dass die Schüler*innen dennoch alle wichtigen Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben, um die Prüfungen gut meistern zu können.

Bei der Bewertung gibt es vier verschiedene Kategorien:

 

  • Anfänge: Der/die Schüler*in wurde in das Thema eingeführt, bzw. hat unter Anleitung mit vorbereitetem Material gearbeitet, sich erste Einblicke verschafft.
  • Basiskenntnisse: Der/die Schüler*in hat sich die Grundlagen erarbeitet, kann in kleinen Schritten selbstständig mit vorbereitetem Material arbeiten, wechselnde Ergebnisse.
  • Gesicherte Kenntnisse: Der/die Schüler*in kann sachgerecht mitarbeiten, bzw. vorwiegend selbstständig arbeiten, häufig zufriedenstellende Ergebnisse.
  • Vertiefte Kenntnisse: Der/die Schüler*in arbeitet vorwiegend in Eigeninitiative, beherrscht Gelerntes, kann es auf neue Problemstellungen anwenden und übertragen; in der Regel gute bis sehr gute Ergebnisse.

 

Außerdem begegnen euch folgende Symbole:

  • / Diese Inhalte wurden bisher noch nicht angeboten bzw. eingeführt. Dieses Symbol kann euch häufiger begegnen, da die IzEL-Masken der Hauptfächer nicht von uns gestaltet, sondern vom Montessori-Landesverband Bayern vorgegeben werden. Durch die Jahrgangsmischung können hier auch Inhalte aufgeführt sein, die üblicherweise erst zu einem späteren Zeitpunkt angeboten werden.
  • * Ist im Feld „vertiefte Kenntnisse“ zu finden und bedeutet „herausragende Leistungen“ in diesem Bereich.
  • Ist im Feld „Anfänge“ zu finden und bedeutet, es wurde noch nichts oder sehr wenig in diesem Bereich erarbeitet. Dieses Symbol kann euch häufiger begegnen, da die IzEL-Masken der Hauptfächer nicht von uns gestaltet, sondern vom Montessori-Landesverband Bayern vorgegeben werden. Durch die Jahrgangsmischung können hier auch Inhalte aufgeführt sein, die üblicherweise erst zu einem späteren Zeitpunkt angeboten werden oder zwar angeboten wurden, aber noch keine Zeit zur Vertiefung vorhanden war.

Montessori-Schulen sehen ihre Aufgabe darin, Kindern und Jugendlichen eine ganzheitliche Bildung zu ermöglichen. Bildung wird als ein prozesshaftes Geschehen gesehen, eingebunden in Selbsterfahrung und Kommunikation, Begegnung und Dialog. Die Schule gestaltet sich darauf aufbauend als Ort lebendiger, gemeinschaftlicher und individueller Bildung. Maria Montessori nannte sie eine „Stätte der Offenbarung der Talente“; das Kind darin ist „Baumeister seiner selbst“. Die Entwicklung von Selbstständigkeit und eigenverantwortlichem Lernen steht dabei im Vordergrund.

Montessori-Schulen erstellen entsprechend ihrer pädagogischen Grundkonzeption statt Notenzeugnissen differenzierte „Informationen zum Entwicklungs- und Lernprozess“. Die in den IzEL vorliegende Dokumentation ist deshalb inhaltlich immer im Zusammenhang mit den pädagogischen Grundaussagen des Montessori-Schulkonzeptes zu sehen.

Die Schüler*innen entscheiden sich im Rahmen der Freiarbeit oder in der Wahl zwischen verschiedenen Angeboten für bestimmte Themen. Diese bearbeiten sie individuell und in unterschiedlichen Anforderungsstufen. Die Einstufungen in den IzEL werden dann immer auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Schüler*innen zusammen mit der Einschätzung durch die Pädagog*innen vorgenommen.

Dabei soll vor allem auch die Entwicklung innerhalb einer Stufe beachtet werden, soweit dies die vom Montessori-Landesverband vorgegebenen Kategorien bei den Hauptfächern zulassen. Da hier die Kriterien innerhalb einer Stufe vom einen zum anderen Jahrgang wechseln können, kann der direkte Vergleich manchmal schwerfallen. Bei Verständnisproblemen wendet euch gerne an die zuständigen Pädagog*innen.

Grundsätzliches Ziel sollte immer sein, die Schüler*innen in ihrem Selbstwertgefühl zu stärken. Es geht hierbei nicht um eine Bewertung im Sinne von „gut“ oder „schlecht“, sondern darum, den Schüler*innen basierend auf ihrer Selbsteinschätzung ein Feedback zu geben.

Als Schule, die großen Wert auf Friedenserziehung legt, sehen wir diese Konflikte als Lernfeld für alle Beteiligten. Unser Ansatz bei diesen Konflikten ist es, die Schüler*innen zu begleiten und zu moderieren, wenn sie nicht selbst zu einer Lösung finden. Dabei geben wir Raum für Gespräche, aber auch Zeit für Entwicklung. Wir erziehen unsere Kinder dadurch zur Eigenverantwortung, Selbstständigkeit und Toleranz gegenüber Andersartigkeit.

Von euch Eltern brauchen wir dabei das Vertrauen darin, dass eure Kinder das miteinander und ggf. mit der Hilfe der Pädagog*innen, die verschiedene Methoden zur Konfliktbewältigung anwenden, schaffen werden.

Bestärkt die Kinder zuhause darin, ihre Konflikte selbst zu lösen oder, wenn das nicht klappt, ihre Pädagog*innen oder die Streitschlichter*innen anzusprechen, um sie zu unterstützen. Nehmt ihnen aber nicht das Thema ab, indem ihr Partei ergreift, oder versucht, es unter den Erwachsenen zu klären.

Wenn die Pädagog*innen es für notwendig erachten, werdet ihr informiert und in die Lösungsfindung einbezogen. Wichtig ist uns aber, dass nicht wir Erwachsenen und nicht die Eltern miteinander, sondern die Schüler*innen in Begleitung ihrer Pädagog*innen Konflikte bewältigen und so in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden.

Solltet ihr über einen längeren Zeitraum den Eindruck haben, dass es eurem Kind nicht gelingt, seine Konflikte zu lösen, informiert die Klassenpädagog*innen über die Situation, damit sie unterstützend tätig werden können.

Wir bedanken uns für euer Vertrauen in die Entwicklung eures Kindes – wir wissen, dass es eine große Herausforderung ist, dieses aufzubringen.